Im Zeitalter der digitalen Transformation ist die Sicherheit unserer persönlichen Daten und Informationen von entscheidender Bedeutung. Doch wie sicher sind wir wirklich? Diese Frage beschäftigt immer mehr Menschen, insbesondere angesichts der zunehmenden Fälle von gehackten E-Mail-Konten und Erpresser-E-Mails. In diesem Blog-Beitrag werden wir einige wichtige Schritte und Überlegungen zur Verbesserung Ihrer IT-Sicherheit und Datenschutzmaßnahmen diskutieren.
Die Realität der IT-Sicherheit
Zuallererst müssen wir klarstellen: Absolute Sicherheit im Bereich der Informationstechnologie und im Internet existiert nicht. Es gibt jedoch zahlreiche Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich bestmöglich zu schützen. Ein wichtiger Ausgangspunkt ist die Verwendung sicherer Passwörter.
Starke Passwörter sind entscheidend
Ein gutes Passwort sollte mindestens 12 Zeichen lang sein und eine Kombination aus Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Ziffern enthalten. Vermeiden Sie die Verwendung von Namen, Geburtsdaten, Wörtern oder Tastaturfolgen. Es ist auch ratsam, Ihre Passwörter regelmäßig zu ändern, insbesondere für E-Mail-Adressen, und für verschiedene Dienste unterschiedliche Passwörter zu verwenden.
Passwort-Management leicht gemacht
Die Verwaltung einer Vielzahl von Passwörtern kann eine Herausforderung sein. Hier kann ein Passwort-Manager wie „KeePassXC“ helfen. Dieses kostenlose Tool ermöglicht es Ihnen, Ihre Passwörter sicher zu speichern und zu verwalten.
Sichere E-Mail-Adresse mit eigener Domain
Eine ideale Lösung ist die Einrichtung einer eigenen E-Mail-Adresse mit eigener Domain und die Weiterleitung Ihrer alten E-Mail-Adresse an die neue. Es gibt kostengünstige Angebote wie Domainfactory ab nur 99 Cent pro Monat.
Schützen Sie Ihre E-Mail-Adresse
E-Mail ist immer noch der meistgenutzte Dienst im Internet, und fast alle Logins erfordern eine E-Mail-Adresse. Es ist ratsam, eine separate E-Mail-Adresse für Login-Zwecke zu verwenden, um Ihre persönlichen oder geschäftlichen E-Mails zu schützen. Dies verhindert, dass ein Angreifer, der Zugriff auf Ihre E-Mail-Kontodaten erhält, auf andere wichtige Konten wie Amazon, eBay oder Ihren Telefonanbieter zugreifen kann.
E-Mail als Weiterleitungsadresse
Insbesondere wenn Sie über eine eigene Domain für Ihre E-Mail-Adresse verfügen, können Sie Ihre Online-Sicherheit weiter verbessern, indem Sie reine Weiterleitungsadressen für Ihre verschiedenen Logins erstellen. Dieser Trick kann besonders nützlich sein, wenn Sie die gleiche E-Mail-Adresse für verschiedene Online-Dienste verwenden, aber dennoch Ihre Sicherheit wahren möchten.
Die Idee dahinter ist recht einfach. Anstatt Ihre primäre E-Mail-Adresse für jede Anmeldung zu verwenden, erstellen Sie spezielle Weiterleitungsadressen. Diese Adressen sind in der Regel einfach zu erstellen und erfordern keine zusätzlichen Postfächer oder komplexe Konfigurationen. Wenn Sie beispielsweise eine Website mit der Domain „ihredomain.de“ betreiben, können Sie Adressen wie „login1@ihredomain.de“, „login2@ihredomain.de“ usw. erstellen.
Der Vorteil dieser Methode liegt auf der Hand. Wenn Sie für verschiedene Dienste unterschiedliche Weiterleitungsadressen verwenden, bleibt Ihre primäre E-Mail-Adresse unberührt. Selbst wenn eine dieser Weiterleitungsadressen kompromittiert wird oder in einen Datenleck gerät, ist Ihre Haupt-E-Mail-Adresse sicher und aus der Schusslinie von Hackern.
Prüfen Sie Ihre E-Mail-Adresse
Es ist bekannt, dass weltweit mehr als 6,5 Milliarden E-Mail-Zugänge von Datenklau betroffen sind. Sie können überprüfen, ob Ihre E-Mail-Adresse betroffen ist, indem Sie das z.B. auf der Website vom Hasso-Plattner-Institut (https://sec.hpi.de/ilc/search?lang=de) einmal testen.
Datenschutz und E-Mail-Anbieter
In Bezug auf den Datenschutz ist es ratsam, keine kostenlosen E-Mail-Konten von Anbietern wie Gmail, GMX, Web.de und anderen zu verwenden, insbesondere nicht für geschäftliche Zwecke. Die Datenschutzrichtlinien solcher Anbieter sind oft undurchsichtig. Wenn Sie bereits eine solche E-Mail-Adresse verwenden, empfehlen wir, diese vorübergehend auf eine sicherere eigene E-Mail-Adresse umzuleiten und sie später zu löschen.
Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO)
Wenn Sie einen E-Mail-Account geschäftlich nutzen, sollten Sie laut der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AV-Vertrag) mit dem Dienstanbieter abschließen.
Sicherheit in der Cloud
Cloud-Dienste sind heutzutage weit verbreitet und erleichtern unseren digitalen Alltag erheblich. Dennoch ist vielen Nutzern nicht bewusst, wo ihre Daten letztendlich gespeichert sind oder in welchem Land die Server stehen, die ihre Daten sichern. In Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit sind international agierende Cloud-Dienste wie Dropbox, iCloud oder Google Drive oft schwer nachvollziehbar.
Wir empfehlen insbesondere für geschäftliche Zwecke, solche Dienste zu vermeiden. In Deutschland und Europa gibt es mittlerweile gute und transparente Lösungen, die den Datenschutz nach europäischen Standards gewährleisten. Ein Beispiel ist Luckycloud aus Berlin, das Server in Deutschland verwendet und eine clientseitige Datenverschlüsselung bietet, bei der nur Sie die Daten entschlüsseln können.
Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) – Wo stehen Sie?
Die Einhaltung der Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) kann eine komplexe Aufgabe sein. Um herauszufinden, ob und wo es noch Lücken und Handlungsbedarf gibt, können Sie ein telefonisches Analysegespräch führen. Basierend auf Checklisten, die in Zusammenarbeit mit Experten entwickelt wurden, können Sie Ihre Datenschutzpraktiken überprüfen. Die Themenbereiche IT-Sicherheit und technisch-organisatorische Maßnahmen sind dabei von größter Bedeutung.
Schutz vor infizierten E-Mails – Phishing erkennen und eliminieren
Phishing-Angriffe, bei denen Angreifer versuchen, persönliche Daten wie Passwörter und Bankinformationen zu stehlen, sind eine ernsthafte Bedrohung. Die Methoden der Cyberkriminellen mögen sich im Laufe der Jahre entwickelt haben, aber die Erkennung infizierter E-Mails bleibt entscheidend.
Wenn Sie eine E-Mail erhalten und sich nicht sicher sind, ob der Absender vertrauenswürdig ist, sollten Sie vorsichtig sein. Dies ist besonders wichtig, da Phishing-E-Mails nach wie vor eine der Hauptmethoden sind, um an Ihre Daten zu gelangen.
Checkliste: Erkennen von Phishing-E-Mails
Hier sind einige Anzeichen, auf die Sie achten sollten, um Phishing-E-Mails zu erkennen:
- Unbekannter oder falscher Absender: Wenn Sie keine Verbindung zur Person oder Institution im Absender haben, sollten Sie vorsichtig sein.
- Mailheader überprüfen: Der Mailheader kann Aufschluss darüber geben, woher die E-Mail tatsächlich stammt. Dies kann Ihnen helfen, gefälschte E-Mails zu identifizieren.
- Grammatik- und Rechtschreibfehler: Phishing-E-Mails weisen oft Grammatik- und Rechtschreibfehler auf, insbesondere wenn sie aus einer anderen Sprache übersetzt wurden.
- Fehlender Name in der Anrede: Wenn die Anrede unpersönlich ist und Ihren Namen nicht enthält, seien Sie skeptisch.
- Aufforderung zum Öffnen von Dateien: Öffnen Sie niemals Anhänge von unbekannten Absendern oder Dateien mit gefährlichen Erweiterungen.
- Dringende Handlungsaufforderungen: Seien Sie skeptisch gegenüber E-Mails, die drängen, sofort zu handeln.
- Aufforderung zur Eingabe von Daten oder Klicken auf Links: Banken oder seriöse Dienste werden niemals per E-Mail nach persönlichen Daten oder Passwörtern fragen.
Im Ernstfall handeln
Wenn Sie denken, dass Sie Opfer eines Phishing-Angriffs geworden sind, sollten Sie sofort handeln. Trennen Sie den betroffenen Computer vom Netzwerk, setzen Sie Passwörter zurück und sperren Sie Konten. Kontaktieren Sie die betroffenen Anbieter und melden Sie den Betrug. Bei Unternehmen ist es ratsam, einen IT-Fachmann hinzuzuziehen und den Vorfall zur Anzeige zu bringen.
Die Sicherheit Ihrer Daten und Ihrer digitalen Identität erfordert kontinuierliche Aufmerksamkeit und Vorsicht. Indem Sie diese Tipps befolgen und sich bewusst für sichere IT-Praktiken entscheiden, können Sie Ihr Risiko erheblich reduzieren und sich besser gegen Cyberbedrohungen schützen.
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